Friseur statt Ferienhaus: Gastgeber "stinksauer" über Bund-Länder-Beschluss

Wirtschaft Von Extern | am Do., 04.03.2021 - 18:47

LÜNEBURG. Erneut fehlt eine Öffnungsperspektive für den Tourismus im Stufenpapier des Bundes und der Länder. „Das RKI als zuständiges Bundesinstitut hat doch am 18. Februar schon bescheinigt, dass der Tourismus das niedrigste Risiko überhaupt darstellt“, sagt der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH, Ulrich von dem Bruch. In der Studie „Strategie und Handreichung zur Entwicklung von Stufenkonzepten bis Frühjahr 2021“ bescheinige das RKI den Hotels als einzigen von 17 potenziellen Ansteckungsorten ein niedriges Infektionsrisiko. „Trotzdem ignorieren die Bundes- und Landespolitiker diese Tatsache und die eigene Studie“, ärgert sich von dem Bruch.

Dass man den Tourismus erneut vertagt habe und am 03.03. keine Perspektive für diesen Bereich, der Ende März dann 7 von 13 Covid-Monaten geschlossen wurde, aufzeige, bringt die Hoteliers auf die Palme. "Nach massiven Pannen mit der Auszahlung der Hilfsgelder weigert sich die Politik nun auch, eine Perspektive für diesen wichtigen Wirtschaftszweig in Niedersachsen aufzubauen", so der LHG-Geschäftsführer.

„Wir haben der Landesregierung Konzepte für eine kontrollierte Öffnung ab Ostern mit Lüftungskonzept und Selbstschnelltests unterbreitet“, sagt von dem Bruch, „es ist für uns an keiner Stelle nachvollziehbar, dass man fröhlich nach Mallorca, oder Südafrika reisen darf, nicht aber in die sichere Lüneburger Heide“. Nach dem "kaum verständlichen Stufenplan aus Berlin" setze man nun auf die Landesregierung, um wenigstens in Niedersachen, einem klassischen Tourismusland, eine Perspektive zu bekommen. „Der Ball liegt im Spielfeld von Herrn Weil. Es ist den Menschen nicht mehr vermittelbar, dass 3 Stunden beim Friseur auf engstem Raum möglich sind, ein Kurzurlaub im abgeschiedenen Ferienhaus aber nicht.“