Hackdays: Computerbasierte Lösungen für Alltagsprobleme
Technik Von Extern | am Mi., 24.11.2021 - 15:36
HERMANNSBURG. Ein Wochenende lang mit der Wissenschaft auf Tuchfühlung gehen. Das konnten Jugendliche während der im Ev. Bildungszentrum stattfindenden Hackdays. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz lab of optics and photonics an der Leibniz Universität Hannover (Lloop) und mit Unterstützung durch das Aktionsprogramm Aufholen nach Corona wurde diese Ideenwerkstatt angeboten.
Hacken beschreibt das Entwickeln von Lösungen für Alltagsprobleme. Und so stand vor dem Tüfteln, Bauen und Programmieren zunächst die Sammlung und Auswahl zu bearbeitender Herausforderungen. Von den zahlreichen Ideen wurden vier Projekte für die weitere Umsetzung ausgewählt. Der sich automatisch abschließende Fahrradständer war eine der innovativen Entwicklungen. Schiebt man das Fahrrad in den Ständer, verschließt sich ein stabiler Bügel, der nur mit entsprechendem Code wieder entriegelbar ist.
Vertrocknete Zimmerpflanzen in Klassenzimmern scheint es des Öfteren zu geben. Hier hilft ein Signalsystem, das die Bodenfeuchtigkeit ausliest, bewertet und entsprechende Handlungsanweisungen direkt aufs Handy schickt. Marika, die diesen Hack mitentwickelt hat, möchte die Erfindung auch im eigenen Zimmer anwenden. „Ich habe zum ersten Mal etwas am Computer programmiert und es hat viel Spaß gemacht“, berichtet sie sehr zufrieden. „Und eigentlich hätte ich gerne mehr Zeit gehabt, aber man muss zwischendurch auch noch schlafen, essen und auch mal an die frische Luft gehen“, so die junge Soltauerin. Dann hätte auch die selbsteingerichtete Bluetooth-Schnittstelle fehlerlos funktioniert. Ein Maskomat zur berührungslosen Ausgabe von Corona-Schutzmasken oder ein selbstfahrender Roboter zur Unterstützung der Essensausgabe in der Mensa waren weitere Prototypen, die entwickelt wurden.
Angeleitet wurden die jungen Forscherinnen und Forscher von Physikstudierenden und Mitarbeitenden der Uni Hannover. Neben dem eigenen Forschen gab es auch Einblicke in die Wissenschaft und den Hochschulalltag. In einem Impulsvortrag über die aktuelle Forschung an Gravitationswellen am Albert-Einstein-Institut in Hannover wurde das Arbeiten an wissenschaftlichen Fragestellungen dargestellt. Die Existenz dieser Wellen wurde übrigens durch Albert Einstein vorhergesagt. Dieser entwickelte bereits im Alter von 26 Jahren noch heute gültige Theorien und ist einer der bedeutendsten Wissenschaftler der Neuzeit. Zu seiner Zeit hatte er allerdings Schwierigkeiten, seine Kollegen von den revolutionären Theorien zu überzeugen.
Dieses Beispiel macht Mut, selbstbewusst eigenen Ideen zu folgen und Lösungs- oder Erklärungsansätze zu entwickeln. Bei Marika ist das Interesse auf jeden Fall geweckt. Sie wünscht sich zu Weihnachten einige der verwendeten technischen Bauteile, um weiter forschen zu können und den ein oder anderen Hack zu entwickeln. Im Hermannsburger Bildungszentrum sind für das kommende Jahr mehrere Veranstaltungen dieser Art geplant. Voraussichtlich in der ersten Woche der Sommerferien soll es um Hacks aus den Bereichen Nachhaltigkeit und Umwelt gehen. Aber auch andere Themen wie das Verstehen und Einbringen in politische Entscheidungsstrukturen, die richtige Berufs- oder Studienwahl, das Arbeiten im Team oder die Entdeckung eigener kreativer Begabungen kommen in den meist mehrtägigen Angeboten für junge Leute vor.
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