„Mal was Verrücktes machen“ - Faßberger Soldaten starten bei Benefiz-Mofarennen

Sport Von Redaktion | am Mo., 16.09.2019 - 19:12

FASSBERG. „Mal was Verrücktes machen“ wollten Soldaten des Fachbereichs Metall / Struktur der Ausbildungsgruppe III des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe (TAusbZLw) in Faßberg. Ein sechsköpfiges Team um Hauptmann Fabian Warnecke beschloss, an einem 24 Stunden Mofarennen in Munster teilzunehmen. Dass bei diesem Rennen Spenden für den Soltauer Kinder- und Jugendhospizdienst Calluna e.V. gesammelt werden sollten, motivierte das Team zusätzlich. Der Teamname war schnell gefunden „Super Racing Team – Claus“. Claus ist der zweite Vorname des Initiators und Gründers des Faßberger Teams, Fabian Warnecke.

Noch war das Team aber ohne Fahrzeug und ein wohlklingender Name alleine gewinnt keine Rennen... In der gesamten Region wurde nun also eine „Rennmaschine“ gesucht. Im Großraum Hamburg fand sich schließlich ein Mofa, das von dem Team als tauglich befunden wurde. Es war eine Solo 712 aus dem Jahr 1991. Sie befand sich in einem fahrbaren Originalzustand, bedurfte aber einiger Zuwendung, um sie renntauglich zu machen. Hoch motiviert wurde das Serienmodell nach Dienstschluss in ein wunderschönes, renntaugliches Mofa umgebaut. Erste Testfahrten auf der ortsansässigen Kartbahn bestätigten den positiven Eindruck. Die Wahrheit liegt aber auch hier auf der Rennstrecke. Am Rennwochenende zeigte sich das Team gut vorbereitet. Mit dem nötigen Werkzeug, einem Grill und Sitzgelegenheiten wurde das Fahrerlager unter einem Pavillon eingerichtet. Der Startschuss fiel unter tosendem Applaus der Teilnehmer und zahlreicher Zuschauer. Wie vom Team erwartet, befand man sich am Ende des Feldes. Daran sollte sich auch im Verlauf der nächsten 24 Stunden nichts ändern.

Die ersten Runden vergingen wie im Fluge. Fahrerwechsel wurden nach vorheriger Absprache regelmäßig durchgeführt. Informationen über die Strecke und den technischen Zustand des Renngerätes weitergegeben sowie die Gegner analysiert. Nach weiteren zwei Rennstunden zeigte sich dann, dass die Solo nicht unbedingt das richtige Fahrgerät für eine anspruchsvolle Stoppelackerstrecke war. So verbrachte das Team mehrere Stunden mit der Instandsetzung ihres Rennmofas. Wechsel von Zylinderkopf und Kolbenringen, der Vergaser wurde zerlegt, repariert und wieder zusammengesetzt, viele weitere kleinere Reparaturen mussten durchgeführt werden, um das Mofa im Rennen zu halten. Benachbarte Teams halfen mit guten Ratschlägen und Ersatzteilen aus, so dass noch einige Runden im Verlauf der 24 Stunden gedreht werden konnten. Das Leiden des Mofa fand schließlich ein Ende: aufgrund eines festsitzenden Motors wurde der Fahrbetrieb um zwei Uhr nachts einvernehmlich eingestellt. Die Solo 712 hatte den Härtetest auf dem Stoppelacker nicht bestanden und darf jetzt, 28 Jahre nachdem sie vom Band lief, in den Ruhestand.

Die immer wiederkehrenden technischen Probleme hatten aber keinen Einfluss auf die gute Stimmung und den Zusammenhalt im Team. Der Spaß am Basteln, Schrauben und Fahren, gepaart mit dem Gefühl nebenbei noch etwas Gutes zu tun, lässt auf ein erneutes Antreten des Faßberger Teams im nächsten Jahr hoffen. „Dann aber mit einem neuen Mofa!“, verspricht der Teamkapitän Fabian Warnecke.

Text: Torben Brandt