Ortsrat Eschede: Alius statt Gollnisch

Politik Von Redaktion | am So., 03.10.2021 - 16:59

ESCHEDE. "Gollnisch gewählt, Alius erhalten." Bei der vergangenen Kommunalwahl wurde der Sozialdemokrat Marlon Gollnisch sowohl in den Gemeinde- als auch den Ortsrat von Eschede gewählt. Gollnisch hat sein Mandat für den Ortsrat jedoch abgelehnt.

Der Vorsitzende der SPD in Eschede begründet seinen Verzicht wie folgt: „Ich habe mich aus gutem Grund auf den letzten Listenplatz für die Ortsratswahl setzen lassen. Das man mich dennoch mit den meisten Stimmen bedacht hat, freut mich sehr und bedanke mich ganz herzlich bei meinen Wählern. Dennoch ist es im Spannungsfeld zwischen Familie, Beruf und Ehrenamt immer wichtig die Balance zu wahren, damit kein Lebensbereich zu kurz kommt. Mit Sascha Alius haben wir einen Mann mit viel Lebenserfahrung und großer Motivation auf Platz Eins für den Ortsrat gesetzt. Da er mit nur wenigen Stimmen weniger als ich gewählt wurde, zeigt auch, das weite Teile der Wählerschaft sein Potential ebenfalls erkannt haben. Es ist mir und unserer Partei sehr wichtig, dass unsere Mitglieder die Chance bekommen, sich in der Kommunalpolitik einzubringen. Ich habe die volle Überzeugung, dass Sascha Alius diese Aufgabe kompetent und umsichtig angehen wird.“

Alius äußerte zu seinen Nachzug in den Ortsrat: „Ich kann den Schritt von Herrn Gollnisch nachvollziehen und freue mich auf die neue Aufgabe.“

In der entsprechenden Erklärung heißt es weiter, unzensiert und unkommentiert: "Die SPD in Eschede geht so mit frischem Personal in die neue Wahlperiode und will den Bürgern mit fachlich guter Arbeit zeigen, dass man die Sozialdemokraten in fünf Jahren durchaus öfter mit einem Kreuz auf dem Wahlzettel bedenken kann. Dazu werden sich die beiden Ratsherren auch zukünftig bürgernah zeigen und verschiedene Formate anbieten, um mit den Bürgern in einem regelmäßigen Dialog zur lokalen Politik zu bleiben."

Auf Nachfrage von CELLEHEUTE, warum Gollnisch zwar Bürgermeister werden wollte, nun aber nicht einmal für den Ortsrat Zeit habe, nimmt der SPD-Politiker wie folgt Stellung, unzensiert und unkommentiert:

"Bei der Position des Bürgermeisters in Eschede handelt es sich um eine hoch dotierte Beamtenpostion, man muss also keiner anderen Hauptbeschäftigung für seinen Lebensunterhalt mehr nachgehen. Im Rahmen des Wahlkampfes habe ich meine Arbeitszeit bei meinem Dienstherren verringert, unter der Prämisse, dass ich nach der Wahl wieder vollständig zur Verfügung stehe. Dieser Punkt ist im Lebensteil 'Beruf' nun eingetreten und ich halte gegenüber meinem Arbeitgeber Wort.

Darüber hinaus hätte ich als gewählter Bürgermeister andere, von mir im Moment ausgeführte, ehrenamtliche Vorsitze aus Gründen der Neutralität nicht mehr wahrnehmen können bzw. dürfen. So das der Punkt 'Ehrenamt' ebenfalls als Spannungsfeld entfallen wäre.

Ebenso bin ich bei der Ortsratswahl auf dem allerletzten Listenplatz angetreten, ganz im Gegenteil zur Gemeinderatswahl. Dies unterstreicht auch für den Wähler deutlich, dass ich nach der Kommunalwahl einen Platz im Gemeinderat angestrebt habe.

Als Partei hatten wir darüber hinaus Sascha Alius von Anfang an für die Arbeit im Ortsrat vorgesehen. Dies haben wir mit seinem Listenplatz 1 auch sehr deutlich gemacht.
Es ist eine Liste der Sozialdemokratischen Partei (sie war als solche auch deutlich zu erkennen) und wir hatten uns dazu gemeinsam im Vorfeld entsprechende Gedanken gemacht. Ebenfalls haben wir diesen Wechsel innerhalb des Ortsrates im Parteivorstand in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen.

Ihre Andeutung wäre insofern also nur passend, wenn ich als unabhängiger Kandidat angetreten wäre. Ich hoffe dies hilft Ihnen bei ihrer endgültigen Einordnung, andernfalls können wir gerne noch einmal dazu telefonieren. 

Im übrigen gehe ich davon aus, dass die unten stehende Pressemitteilung bei CelleHeute, ebenso wie bei anderen politischen Organisationen, unzensiert und unkommentiert erscheint."