Umweltschutz und Inklusion - Umweltminister Olaf Lies besichtigt Celler Recycling-Unternehmen
Wirtschaft Von Anke Schlicht | am Fr., 28.02.2020 - 21:24
CELLE. „Es ist Teil unseres Auftrags, Begegnungen herbeizuführen“, weiß die Werkstattleiterin der Lebenshilfe Celle, Marion Klie. Die heutige Begegnung war für die rund 20 Beschäftigten und ihre zwei Begleiter in der Recyclinghalle auf dem Gelände des Abfallzweckverbandes ein besonderer, denn Umweltminister Olaf Lies kam zu Besuch.
Er ließ sich an den einzelnen Recycling-Stationen für Elektroaltgeräte sehr genau erläutern, was die Mitarbeiter im Einzelnen zu tun haben. Dieses ist durchaus mit Entscheidungen verbunden. „Ich muss gucken, was ich hier verwerten kann“, sagt einer der Beschäftigten zum Minister. Wasserkocher und Toaster gehen direkt in die Maschine“, erklärten die Angestellten. PCs, Router, Drucker, Laptops und Receiver werden zerlegt, Batterien und Akkus entfernt, anschließend wird nach Stoffen sortiert. Besonders Smartphones und PCs enthalten wertvolle Rohstoffe wie Gold und seltene Erden, die wiederaufbereitet werden können mit Hilfe einer ausgereiften Recyclingtechnologie.
„Die Materialien sind hochwertig und sehr wertstoffhaltig und die Arbeit per Hand rekrutiert mehr Rohstoffe“, erläuterte der Geschäftsführer der Firma Hellmann Process Management, André Pohl. „Es ergeben sich durch diese Form des Miteinanders symbiotische Effekte“.
Bereits seit 1994 besteht die Kooperation zwischen der Stadt Celle, der Lebenshilfe und der Firma Hellmann, die für das Management sorgt. Seinerzeit gab es den Abfallzweckverband noch nicht, dieser übernahm im Jahr 2000 den Part der Stadt. Geschäftsführer Tobias Woeste hob hervor, dass die Annahme der ausrangierten Elektro-Utensilien gebührenfähig sei und sich damit ein Kostenvorteil für das RückBauZentrum ergebe.
„Das ist ein großartiges, zukunftsweisendes Projekt“, lobte Lies, „es verbindet Umweltschutz und Inklusion.“ Der soziale Aspekt war besonders im Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Kirsten Lühmann Thema. Sie begleitet die Kooperation von Beginn an und berichtete, wie viel die Tätigkeit den Menschen mit Beeinträchtigungen gebe. „Auf die Arbeit, die du machst, musst du die Chance haben, stolz zu sein“, entgegnete Olaf Lies und konnte dieses in den einzelnen Gesprächen ablesen. Die Beschäftigten wollten ihn von ihren Bereichen gar nicht mehr weglassen. Einigen reichte es, mit dem Minister und dem Oberbürgermeister Jörg Nigge fotografiert zu werden.
Neben den Begegnungen mit den Menschen stand für Lies der Aspekt der Wiederverwertung im Fokus. „Wir müssen zu einer Produktverantwortung kommen. Diese dem Konsumenten allein zu überlassen, ist gewagt“, sagte er und ergänzte: „Das Produkt hat heutzutage keine Wertigkeit mehr, wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, das muss sich ändern.“ Es müssten z.B. Lösungen gefunden werden, wie mit den Millionen von Batteriezellen im Zuge der E-Mobilität umzugehen sei. „Wir müssen heute konsequent Entscheidungen treffen für die kommenden Jahre“, sagte Lies. Dem Celler Rückbauunternehmen komme hier durchaus eine Vorbildfunktion zu.
Hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Ob kleine Geschichten aus der Region oder exklusive TV-Interviews mit nationaler Prominenz, ob Live-Streams oder Pläne im Original - mit diesem Konzept bundesweit Vorreiter, auch auf allen wichtigen sozialen Kanälen mit der höchsten Reichweite der Region und "echten Followern“ statt gekaufter.
Wir beleuchten alle Seiten und decken auf, was andere nicht veröffentlicht haben möchten, anstelle dem Trend zur "Hofberichterstattung“ zu folgen. Das alles kostenlos, dank engagierter Medienpartner, unzensiert seit 2010.
Wollen auch Sie unabhängigen Journalismus unterstützen? Ihre Patenschaft, ob einmalig, monatlich oder jährlich, sichert unsere Neutralität und Ihre Information.
LOKALHEUTE / LOKALHEUTE.TV (CELLEHEUTE, UELZENHEUTE, LÜNEBURGHEUTE, HEIDEKREISHEUTE, BLAULICHTHEUTE, CLEVERHEUTE)
oder